Für das reibungslose Funktionieren einer Nischen- bzw. Themenseite ist das technische Fundament eine wichtige Voraussetzung und hängt letztendlich eng mit der Konzeption des Webprojektes zusammen.
Meine Konzeption für eine Amazon-Affiliate-Seite
Um Amazon-Produkte zu promoten gibt es verschiedene Strategien. Die beiden bekanntesten sind sicher:
– Review-Seiten in einzelnen Nischen
– „Klassische“ Nischenseiten mit Amazon-Produkten als Monetarisierung
Das Problem ist, dass solche Seiten den üblichen hohen Aufwand an Contenterstellung und SEO-Maßnahmen erfordern, um ein gutes Ranking bei Google zu erreichen und den notwendigen Traffic über Suchmaschinen zu generieren. In der NSC-2014 werde ich deshalb einen etwas anderen Ansatz verfolgen, der relativ schnellen Erfolg verspricht und der auch in der Zukunft ohne großen Aufwand weiter ausgebaut werden könnte.
Dazu werde ich eine relativ simple Affiliate-Seite mit sorgfältig ausgewählten Amazon-Produkten gestalten, die ihren Haupttraffic von speziellen Pinterest–Boards bezieht, die für gewöhnlich sehr schnell und einfach in Google, Yahoo oder Bing ranken. Bei meiner Amazon-Seite selber bleiben Google und Co. allerdings außen vor, zumal die Suchmaschinen derartige reine Affiliate-Seiten sowieso nicht besonders mögen. Mein Ehrgeiz muss also nicht darin bestehen, möglichst vordere Ranking-Plätze mit der Webseite zu erreichen!
WordPress als bevorzugter Website-Builder
Grundsätzlich ist es m.E. weniger von Bedeutung, welches System zur Erstellung einer Webseite eingesetzt wird, unter Umständen reicht schon eine einfache HTML-Seite oder irgendein Web-Baukasten aus.
Ich persönlich bevorzuge, wie offensichtlich die meisten Teilnehmer der Nischenseiten-Challenge, WordPress als Website-Builder. WordPress ist wohl mittlerweile wirklich soetwas wie die „eierlegende Wollmilchsau“ auf diesem Gebiet. Die wenigsten meiner Projekte sind allerdings tatsächlich „Blogs“. WordPress ist aber so flexibel, anpass- und erweiterbar, dass sich damit nahezu alle Arten von Webseiten realisieren lassen. Das hat Vor- und Nachteile und erfordert ein paar Überlegungen zur Sicherheit einer WordPress-Installation.
Übrigens installiere ich meine WordPress-Webseiten zunächst immer erst einmal lokal auf meinem PC. Dazu nutze ich das Opensource Projekt XAMPP, mit dem sich eine entsprechende lokale Server-Umgebung realisieren lässt. Das hat den Vorteil, dass ich geeignete Themes und Plugins ausgiebig testen kann und sehe, was zusammenpasst. Ich brauche auch noch nicht den endgültigen Domain-Namen und habe immer aktuelle Backups.
Sobald das Design und die ersten Beiträge im Wesentlichen stehen, wird die lokale Webseite geklont und auf die tatsächliche Domain hochgeladen. Ich benutze dafür das freie Plugin Duplicator.
Domainauswahl und -registrierung, Hosting
Meine Webseite wird viele verschiedene Branchen und Keywords enthalten, eine EMD (Exact Match Domain) kommt deshalb auf keinen Fall infrage. Aber auch sonst verwende ich schon lange als Domain-Namen keine EMD mehr, da ich denke, dass mich das zu sehr einschränken würde. Außerdem spielen Keyword-Domains nach meinen Erfahrungen für SEO auch nicht mehr die entscheidende Rolle. Ich tendiere daher eher zu „brandable“ Domains, die aber durchaus einen relevanten Begriff enthalten können.
Hier kannst du bei Bedarf einen kleinen Domain-Check durchführen und prüfen, ob deine Wunschdomain frei ist. Das ist ein kostenloser Service von 1&1-Webhosting.
Ich habe mich deshalb für die Domain fivetop.tips entschieden. Ich gebe mir damit gleichzeitig einen gewissen inhaltlichen Rahmen vor: jeweils 5 Topprodukte in (noch) nicht näher bestimmten Kategorien/Nischen. Derzeit ist allerdings auf der Webseite nicht viel zu sehen, die Seite ist im Wartungsmodus.
Ich wähle meist eine generische oder eine internationale TLD (Top Level Domain) und nur in Ausnahmefällen eine .de Domain, weil ich mir die Möglichkeit der Mehrsprachigkeit offen halten will. Außerdem habe ich sehr schlechte Erfahrungen mit dem Handling von .de Domains gemacht (kündigen, umziehen, verkaufen etc.). Die neuen TLD (hier .tips) bieten sicher künftig weitere interessante Varianten. Gerade für Nischenseiten eignet sich aber auch die TLD .info hervorragend.
Ein wichtiger Grundsatz im Online-Marketing ist für mich die Trennung von Domainregistrierung und Hosting. Für mein NSC-Projekt habe ich mich für JustHost (ich nutze ausschließlich cPanel-Hoster) und als Domain-Registrar für Namecheap (kostenloser Whois-Guard Schutz für das erste Jahr) entschieden.
E-Mail-Account, Installation WordPress, WordPress-Theme, Plugins, Favicon
Ich lege für jede meiner Domains mindestens einen seperaten E-Mail-Account in der Form info@domainname an, der dann auf einen Gmail-Account umgeleitet wird. Ich muss mich also nicht extra in den Web-Account der Domain einloggen, um eine E-Mail abzurufen oder unter dem Domainnamen zu versenden.
WordPress installiere ich, wie schon beschrieben, aus Sicherheitsgründen grundsätzlich manuell und zunächst in meiner lokalen XAMPP-Umgebung. Gerade für Nischenseiten verwende ich oft freie WP-Themes, die ich mit dem Plugin „Theme Authenticity Checker (TAC)“ auf eventuell vorhandene Schadsoftware prüfe.
Als WP-Theme für mein NSC-Projekt verwende ich das HeatMap AdAptive Theme. Es hat ein klares, responsives Layout (ca. 30% Traffic kommen derzeit über Mobile-Endgeräte wie Smartphones oder Tablets) und es ist lokalisiert, das heißt übersetzungsbereit. Ich nutze seit Jahren das HeatMap AdAptive Theme für fast alle meine Nischenseiten, insbesondere die Adsense-Seiten. Das Theme wird permanent weiterentwickelt. Eine kostenlose Version des HeatMap AdAptive Themes (ohne die Pro-Features und ohne Forum-Zugang) steht übrigens im WordPress-Repositorium zum Download bereit (http://wordpress.org/themes/heatmap-adaptive). Wenn du die aktuelle deutsche Sprachdatei dafür benötigst, nimm einfach mit mir Kontakt auf.
Die folgenden freien GPL-Plugins habe ich bereits installiert. Diese werden je nach Bedarf durch spezielle Plugins (meist kostenpflichtig) ergänzt, die mir einfach das Leben erleichtern bzw. spezifische Funktionen implementieren. Darauf gehe ich an den entsprechenden Stellen näher ein.
Antispam Bee – Wirksamer Spamschutz
Better WP-Security – Schließt die wichtigsten Einfallstore für Hacker und Spambots
Quick Cache – Erhöht die Geschwindigkeit deiner WP-Installation durch eine wirksame „One click“ Lösung
Contact Form 7 – Einfache und flexible Erstellung von Kontaktformularen
WP-Piwik – Tracking und Statistik im Einklang mit den deutschen Datenschutzbestimmungen, es gibt aber auch Nischenseiten, für die ich Google Analytics verwende.
WP Permalauts – Saubere, automatische Umwandlung deutscher Umlaute in den Permalinks und Taxonomien
Du vermisst in meiner Auflistung ein SEO-Plugin? Ich benötige für dieses Projekt keins. Gewöhnlich nutze ich aber WordPress SEO by Yoast, weil ich mir damit mindestens 4 andere Plugins spare, z.B. extra XML Sitemap Generatoren.
Empfehlenswert ist es noch, ein sogen. Favicon zu gestalten. Es dient dazu, deine Seiten etwas professioneller aussehen zu lassen und leichter erkennbar zu machen. Favicons nennt man die kleinen Bildchen in den Browsertabs. Ein Favicon lässt sich kostenlos über http://favicon.cc selbst erstellen und herunterladen. Das Einfügen des Favicons in die Webseite kann dann einfach über eine entsprechende Funktion des Themes erfolgen, wenn diese fehlt, über ein freies Plugin wie Favicon Rotator.
Anteilige Kosten und Ausblick auf Woche 3
Domain: 12 EUR für 1 Jahr
Hosting: 5 EUR, Theme: 5 EUR (beides schon vorhanden, deshalb hier eine anteilige Berücksichtigung)
In Woche 3 werde ich mich nun detailliert mit der Keyword-Recherche beschäftigen und die Kriterien erläutern, nach denen ich meine Keywords auswähle. Weiterhin werde ich die ersten Posts gestalten. Falls ich es zeitlich schaffe, werde ich auch die ersten Pinterest-Boards anlegen.
Schreibe mir mit einem Kommentar, was du von meinem Konzept hältst.
Jürgen says
Bin über den Nischenseiten-Guide hier gelandet und sehr gespannt, auf die weitere Entwicklung Deiner Seite (fivetop.tips). Insbesondere darauf, wie die Monetarisierung ohne Google Traffic laufen wird.
FrankM says
Nun ja, ganz ohne Google läuft es natürlich nicht, aber eben nicht direkt, sondern gewissermaßen etwas übers Eck…
Thomas says
Der Ansatz über Pinterest ist für mich neu und klingt sehr interessant. Ich werde auf jeden Fall dieses Projekt weiter verfolgen. Viel Erfolg
Thomas
Micha says
Hallo,
das ist wirklich ein interessanter Ansatz, den ich gern bei dir im Blog weiterverfolge 🙂
WP Permalauts ist übrigens nicht mehr notwendig. Die neueste WordPress-Version wandelt die deutschen Umlaute auch von alleine bestens um 🙂
FrankM says
Ich bin selber gespannt, ob alles im deutschsprachigen Raum so funktioniert, wie ich mir das vorstelle. Das ist nicht nur eine Frage der Sprache sondern auch der doch etwas unterschiedlichen Rahmenbedingungen. Aber ich habe mir ja die Möglichkeit der Mehrsprachigkeit offen gehalten, so dass ich notfalls die Schwerpunkte anders setzen kann.
Das mit den Umlauten ist mir bisher nicht aufgefallen, danke für den Hinweis. Da kann ich ja wieder ein Plugin einsparen. Weißt du zufälligerweise, ob dieses Feature nur die deutsche WP-Version betrifft? Oder auch die amerikanische Originalversion von WP, die ich mit den Sprachdateien erst nachträglich auf Deutsch umstelle?
Micha says
Das habe ich noch nicht ausprobiert. Ich nehme für meine Projekte nur die deutsche WP-Version und da ist mir das kürzlich per Zufall aufgefallen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es auch mit der Original-Version funktioniert.